« ….mab » macht's
- tanja0563
- 19. Okt. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 21. Okt. 2023
Heute wird der Blog-Eintrag mal wieder etwas medizinischer. Ich erkläre mal, was das heutige Gespräch mit meinem Onkologen ergeben hat.

Also die tolle "next generation" Gen-Analyse hat nichts ergeben. Es wurde in den Genen, also der Erbinformation des Tumors (des entfernten Lymphknotens am Hals) keine "Target-Mutation" oder "Target-Fusion" entdeckt, auf die man mit einer speziellen Therapie losgehen könnte. Schade eigentlich.
Die klassische histologische Analyse hat hingegen bestätigt, dass es weiterhin das Adeno-Karzinom (ursprünglich aus dem Gebärmutterhals) ist, das da sein Unwesen treibt. Man könnte auch sagen "seinen Job macht", denn der Krebs bedeutet ja nur dass Zellen sich unkontrolliert teilen und ihre normale Funktion verlieren. Adeno-Karzinome sind unter den bösartigen Tumoren immer noch die etwas böseren- zum Beispiel im Vergleich zu Platten-Epithel-Karzinomen. Aber das ist ja nichts Neues. Neu ist auch nicht, dass mein Krebs besonders gut auf Immuntherapie ansprechen sollte- wie er es ja bisher eigentlich auch getan hat.
Wieso mein Krebs sich jetzt an Lymphknoten an so seltsamen Stellen austobt, kann man nicht wissen. Aber klar ist, dass es auch wenig vergleichbare Fälle gibt, weil die 5 Jahres Überlebenswahrscheinlichkeit mit metastasiertem Gebärmutterhalskrebs recht klein ist. Ich bin ja aber nun schon seit fast 10 Jahren betroffen.
Prof. Ko schlägt nun eine duale Immuntherapie vor: statt Pembrolizumab (bekam ich die letzten 3,5 Jahre) und davor Bevazizumab (seit Mitte 2018 "solo", zuvor mit der Hammer-Chemo direkt nach der Hochzeit) sollen es nun Nivolumab und Ipilimumab werden. Da diese Kombi genauso teuer ist wie das eine, was ich bisher bekam, bin ich bezüglich der Kostenübernahme durch meine Krankenkasse recht zuversichtlich und denke, es kann nach dem notwendigen Aufklärungsgespräch bald losgehen.
Die Chance auf schwerwiegende Nebenwirkungen verdoppelt sich bei zwei Medikamenten und irgendwie erinnert mich die Strategie an Babsi's Zaubergewürz. "Wenn es nach gar nichts schmeckt, nehmen wir immer dies":

Vermutlich ist es gut, einfach mal die Immuntherapie zu verändern; einer der neuen Wirkstoffe setzt an anderen Stellen an. Ich bin einfach mal optimistisch. Immerhin wurde mir keine Chemotherapie vorgeschlagen, darauf hätte ich mich in diesem Stadium nicht mehr eingelassen. Aber das weiß mein Onkologe auch. Er schlägt diesen "individuellen Heilversuch" auch nur deshalb vor, weil er daran glaubt, dass es funktionieren könnte.
Wer noch nicht genug hat von diesem medizinischem Zeug: auf WDR läuft gerade eine dreiteilige Quarks XL- Ausgabe zum Thema Krebs: https://www.wdr.de/programmvorschau/wdrfernsehen/sendung/2023-10-19/20-15/whatson_11120209082527/quarks-xl-erfolge-im-kampf-gegen-krebs-teil-1.html (in der Mediathek).




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