Lago Tovel und Malga Mondent
- tanja0563
- 6. Juli 2023
- 3 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 7. Juli 2023
Uffa, jetzt ist es für meine Verhältnisse echt spät geworden....Heute morgen fand Edo um 5.30 Uhr, dass es Zeit für Aufmerksamkeit und Streicheleinheiten ist. Und es geht ihm wirklich nur darum, denn als ich ihn nach draußen führte in der Annahme, dass er ein anderers dringendes Bedürfnis habe, schaute er mich an als würde er denken "was will die denn um diese Zeit draußen?" Und nach einer ausgiebigen Kuscheleinheit hat er sich brav wieder auf seinen Schlafplatz verkrümelt. Da hab ich mir spontan einen Tee und ein Brot mit Schokocreme gemacht, ein Apfel dazu und habe das im Bett mit meiner Lektüre genossen, dann die IBU800 gegen die Rückenschmerzen genommen (die ich nicht auf leeren Magen nehmen soll) und im Anschluß noch ein Stündchen Schlaf drangehängt. Was für eine Freiheit, wenn man machen kann, was man will! : )
Als ich dann später über meinen Büchern und Karten saß und eigentlich wieder zum Wasserfall gehen wollte, schlug mal wieder durch, dass ich einfach kein Routine-Mensch bin. Als ich nämlich auflistete, was ich alles machen möchte in den nächsten Wochen, überkam mich spontan Lust, schon heute zum Tovel See zu fahren. Das ist zwar fast eine Stunde Fahrt, aber die Runde um den See war nett beschrieben und dauert nur 90 Minuten. Somit schien mir das für heute, wo ich noch eine abendliche Verabredung hatte, genau richtig. Also habe ich meinen Kram und ein Picknick eingepackt, einen Stop an der Bar im Dorf gemacht, um mir endlich mal Cappuchino und Cornetto als zweites Frühstück zu genehmigen und mit guter Musik ging's an den Lago Tovel.
Trotz des eher unschönen Wetters zu Anfang war es sehr beeindruckend und auf jeden Fall die Fahrt wert.








Ich fand die Spiegelungen so toll und dass der See von verschiedenen Blickwinkeln so unterschiedlich aussah! Die tolle Farbe des Wassers ließ sich auf den Bildern nur schwer einfangen.
Der See scheint unter der Woche ein beliebtes Ziel für italiensiche Senioren-Reisegruppen zu sein. Und die nehmen die Verhaltensempfehlung bezüglich der Präsenz von Bären in der Gegend sehr ernst: man soll sich laut unterhalten. Uagh...und das mir, die ich doch Schweigen im Wald so liebe!
Als ich nach der Umrundung mein Picknick machte, kam ich mit einem jüngeren Päärchen ins Gespräch. Sie fragte auf englisch, ob sie Edo streicheln darf (Italiener machen dass immer ausgiebig ohne zu fragen) und als ich später mit einem Ohr hörte, wie die beiden, also die Frau und der Mann, sich unterhielten, meinte ich, Schwedisch als deren Sprache zu erkennen. Ich fragte dann, "Seid ihr aus Schweden?" um an das Hund-streicheln-Gespräch anzuknüfen. Die Antwort war "nein, aus New Orleans". Darauf fiel mir nur "das ist ja so überhaupt gar nicht Schweden" ein und ich bin wohl etwas rot geworden. Die beiden skizzierten mir dann ihre Italien-Reise und ich meine- es war sehr nett. Sie hatten sogar noch einen konkreten Tip zu meinen Bemühungen, Bergauf-Wandern zu vermeiden und der brachte mich später zu einer Webseite, die die jetzt geöffneten Ski-Lifte anzeigt. Chacka!
Wieder zuhause habe ich mir für morgen trotzdem erstmal telefonisch einen Platz im 10.15 Uhr Shuttle zur Malga Monte Sole reserviert. Von dort habe ich mir eine schöne und recht lange Wanderung ausbaldowert- freu mich drauf und das Wetter soll richtig schön werden.
Nach dem Nickerchen war es dann Zeit mich fertig und zum Treffpunkt in Pracorno auf zu machen: Cristina und Paolo, meine sehr freundlichen Vermieter, haben mich dort eingesammelt und wir sind zum Abendessen zur Malga Mondent auf 1900m gefahren. Die letzten Kilometer dorthin kann man nur mit einem geländegängigen Auto bewältigen. Dort oben erwarteten uns schon Adriano und Daniela, letztere eine Cousine von Paolo und Besitzerin der Malga, die nun ihr Sohn Matteo betreibt. Wir haben einen sehr netten Abend verbracht, das Essen war lecker, Edo war wie unsichtbar und wir kamen sogar noch mit Gästen am Nebentisch ins Gespräch. Als es dann ans aufbrechen und bezahlen ging, stand ich mit den Herren auf, die sich wortlos darüber stritten, wer nun wen einlädt. Diese unklaren Bezahl-Situationen finde ich immer ganz doof!! Als Matteo die Summe von 120€ in Rechnung stellte und es alternativ zu "30€ pro Kopf" umrechnete (dabei waren wir 5 gewesen?), hab ich einfach schnell 30€ hingelegt. Dass ich alle einlade, hätte ich etwas übertrieben gefunden und wenn meine Vermiter mich hätten einladen wollen, hätten sie das ja irgendwie zum Ausdruck bringen können. So war ich aus dem Schneider. Das seltsame an der Situation war allerdings, dass ich nicht sicher bin, ob oder wer das überhaupt mitbekommen hatte- zumindest Cristina blieb wohl bis zuletzt in dem Glauben, ihr Mann habe uns alle eingeladen. Egal. Für den geselligen Abend habe ich mich gern und aufrichtig bedankt ; ) Cristiana hatte dann sogar noch Spinat und Lollo Rosso aus dem eigenen Garten für mich, einfach lieb....den Rotkohl habe ich allerdings dankend abgelehnt ; )





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