Im Geiste wandern...zu Lydia und Kurt
- tanja0563
- 11. Feb. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Bis meine Spaziergänge wieder die Länge erreichen, dass zumindest ich sie als "Wanderung" bezeichnen würde, wird es leider wohl noch etwas dauern.
Zwar bin ich nun was die medikamentöse Cortisol-Subsitution angeht, endlich gut eingestellt (huch, die Abendtablette!!), aber nun müssen Kurt (Knochenmetastase am Trochanter minor, rechter Oberschenkel) und Lydia (befallenes Lymphknoten-Paket neben der Niere) erstmal bestrahlt werden.
Hier ein Bild von Lydia (zweiter blauer Knubbel von links, alle anderen blauen Knubbel dürfen da sein, es handelt sich um Harn-ableitende Organe, über die die radioaktive Substanz ausgeschieden wird):

Und von Kurt, der Knochenmetasase. Es ist die Sorte, die den Knochen auflöst, was man hier auch schon gut erkennen kann. Nicht so lustig, dass an der Stelle auch die Sehnen ansetzen, zum Beispiel vom Hüftbeuger, einem ganz wunderbaren und wichtigen Muskel - welchen ich seit Mitte Dezember rechts irgendwie nicht mehr benutzen kann. Also im Sitzen und Liegen kann ich das rechte Bein nicht anheben. Das ist unpraktisch beim Autofahren, beim aus dem Bett steigen, beim Treppensteigen......und schmerzhaft obendrein.

Weil sehr nah neben Lydia die Hauptschlagader, der Dünndarm und die Wirbelsäule mit dem Knochenmark liegen und nah an Kurt eben Sehnen und Muskeln, wird lieber öfter und in kleinerer Dosis bestrahlt als nur 2-3 mal volle Pulle. Nämlich 20 mal in Folge, jeden Werktag einmal. Das dauert bis zum 14. März. Dank der Bestrahlung werden die beiden sich in vier Wochen verabschiedet haben. Mal sehen, wer dann als nächstes auftaucht. ...

Aber trotzdem: solange nur an vereinzelten Stellen diese "Oligo-Metastasierung" auftritt, kann man scheinbar davon ausgehen, dass meine tolle Immuntherapie mit Pembrolizumab noch funktioniert. Man muss eben lokal ab und zu dieses Aufflackern bekämpfen. Die Bestrahlung ist also vernünftig und diese Fraktionierung (20 Sitzungen) auch.
Lust hab ich trotzdem nicht aber darum geht es ja nicht. Dankbar muss man sein, in einem Land zu leben, wo es so eine medizinische Versorgung gibt. Das ist somit die aktuelle Alternative zu meinen eigentlichen Plänen: frühlingshafte Sonnenstrahlen in Italien und den Geburtstag einer sehr guten Freundin dort feiern. Ich bin ziemlich traurig, aber versuche, es würdevoll anzunehmen und das Beste draus zu machen.



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