Gut Ding will Weile haben
- tanja0563
- 26. Juli 2023
- 3 Min. Lesezeit
Also früher, als ich noch Dienstreisen machte (machen musste- auch wenn es natürlich irgendwie auch ein Privileg war; meist war es halt leider nicht selbstbestimmt....) fand ich es gut, wenn ich nach der Rückkehr einen freien Tag hatte, um wieder zuhause "anzukommen". Ich bin nun seit Montag wieder in in Bonn und komme immer noch nicht hinterher mit dem aufräumen.....und zuhause die Dinge in Ordnung zu haben, ist für mein Wohlbefinden einfach wichtig!
Darum war ich heute um 11 zwar eigentlich auf dem Sprung zum Wandern im Kasbachtal, aber dann fing es plötzlich total heftig an zu regnen UND der Paketdienst kam und brachte den letzten Karton vom Bausatz für meinen neuen Strandkorb!! Also hab ich das Wandern bleiben lassen, stattdessen mit Maura einen Kaffee im Wissenschaftszentrum getrunken und dann, nach der Runde mit Edo und Mittagessen, erstmal den Wäscheberg wegge"knickt" und gebügelt.

Um 15 Uhr war ich dann soweit, dass ich mit dem Aufbau des Strandkorbs starten konnte. Unterbrochen nur von dem ein oder anderen netten Telefonat, Edo-Runde und Abendessen bin ich aber tatsächlich fertig geworden!! Der Hinweis in der -auch ansonsten nicht besonders hilfreichen Anleitung- dass man zu zweit eine Stunde für den Aufbau braucht, hat mich erst recht angestachelt. Es kann doch nicht sein, dass man sowas nur zu zweit machen kann!!? Bei solchen Sachen bin ich ohnehin wirklich nicht besonders teamfähig, glaube ich. Bloß auf die (auch schon aufgeräumte Terrasse) kriege ich das 20kg-Teil nun nicht allein, da muss ich wohl doch den netten Nachbarn um Hilfe bitten.....oder auf Petra warten, die Samstag im Morgengrauen zum Spazieren kommt : )
Der Strandkorb ist für mich ein Statement: ich bin ein Nordhörnchen und liebe auch die Nordsee. Der Korb erinnert mich an meine Herkunft, auch an Hermann und Osterferien auf Langeoog, Sommerferien am Timmendorfer Strand (ok, das ist Ostsee, die kenne ich nicht so gut, aber egal) und sogar von Roberto und mir gibt es ein uraltes Foto von 2001 in einem Strandkorb auf Borkum. Ich hoffe, er wird sich gut auf der Terrasse machen und meine Erwartung nach einem "Allzeit-bereit-gemütlich-Sitzplatz" erfüllen. Die Abdeckhaube werde ich nur im Urlaub benutzen, ich möchte auch im Winter dort die Sonne, die in Bonn ja immer wieder mal kräftig scheint, genießen!! Und wenn der Korb dann nur zwei Jahre hält- Pech gehabt. Aber da halte ich es so wie mit der Duschkabine: wenn ich nicht mehr duschen mag, weil das pflegende Putzen und Trocknen der Duschekabine so nervt, dann läuft doch was falsch.....
Auch heute war es auf der Hundewiese wieder interessant: eine sehr hübsche Annika mit Pudel stellte sich mir nach dem Gesprächseinstieg mit Namen vor- und ich musste innerlich so schmunzeln ob ihrer "Sprudeligkeit". Was die alles von sich erzählt hat!!! 29 Jahre alt, Psychologin und Psychiaterin, hat in Toronto gelebt und in Maastricht studiert und in einem Tierheim gejobbt, die Eltern sind in die Schweiz gezogen, sie hat 2 jüngere Geschwister und ihr Hund Amy, den sie seit 4 Jahren hat, ist reinrassig und stammt von einem Königspudel und einem Zwergpudel ab (ich hoffe, die Mutter war der Königspudel)....und ist natürlich außergewöhnlich intelligent. Bei aller Sympatie für Menschen, denen man nicht alles aus der Nase ziehen muss, diese junge Dame schien mir doch ein arg großen Geltungsdrang zu haben.....ich hoffe, ich wirke nicht ähnlich, denn im Grunde rede ich ja auch gern und fange meist bei mir an, um nicht durch übergriffige Fragen zu brüskieren.....
Vielleicht schiebe ich den Strandkorb morgen ganz früh an die offene Terrassentür und teste ihn schonmal ....morgen früh fahre ich außerdem nach Bad Neuenahr und besuche Karin im Hospiz. Sie ist heute von der Palliativ-Station der Heliosklinik dorthin umgezogen. Ich nehme Edo mit (vielleicht frage ich vorher nochmal nach, ob das auch dort ok ist), der ist so lieb und weise.....und tiefenentspannt....und macht vor, wie es geht, einfach nur "da" zu sein. Vermutlich ist das das einzige, was bei einem Besuch im Hospiz zu tun ist: "da sein".











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