Donnerwetter!
- tanja0563
- 7. Sept. 2023
- 3 Min. Lesezeit
Puh, es ist schon recht spät und morgen steht eine Wanderung auf dem Programm, bei der ich nicht weiß, was ich getrunken hatte, als ich sie ausbaldowert habe: 11,7km und 310 Höhenmeter sind deutlich jenseits meiner Komfortzone und morgen soll es ja auch wieder so heiß werden....aber es kommen 8 nette Frauen mit, die werden mich schon den Berg hochschieben.....jedenfalls trinke ich jetzt erstmal ein kleines Glas Sekt und feiere, dass ich Dir berichten darf, was mich heute berührt hat!
Zum einen habe ich nach dem Chaufferdienst heute morgen einen kleinen Spaziergang mit Edo im Marienforster Tal gemacht. Das war im Grunde auf dem Heimweg vom Aloisius-Kolleg (Emilia's Schule) und damit sehr niedrigschwellig. Denn irgendwie wollte ich auch einkaufen und mit Maura Kaffee trinken- darum nur eine kleine aber dafür idyllische Runde.



Beim Einkaufen habe ich auch wieder gelacht, denn eigentlich wollte ich ja nur Nektarinen, hatte aber dann doch den Einkaufswagen halbvoll, dabei war es noch so früh, dass ich nichtmal Hunger hatte. Habe die Kassierin gefragt, was sie glaubt, was ich EIGENTLICH kaufen wollte. Nach einem abschätzenden Blick in den Wagen tippte sie "Milch!?" Ich klärte sie auf und wir lachten beide und die Dame danach auch noch. Der Tag war also gerettet: ich hab zwei Leute zum Lachen gebracht : ))
Zum Mittagessen gab es gerettetes Bio-Gyros (also das, was bald abläuft und darum reduziert ist, ich kaufe sowas gerne!) mit selbstgemachtem Tzsaziki, Salat und kalten Kartoffeln. Nachmittags Robertos Apfelstrudel und der Rest war Lesen und die Hitze ertragen. Es gibt Schlimmeres.

Jedenfalls war ich in Energiespar-Modus für die Veranstaltung heute abend: Eckard von Hirschhausen über Klimawandel, Gesundheit und Journalismus. Mir hat es total gut gefallen. Konstantina hingegen, die ich dazu bewegt hatte, mitzukommen, ist nach einer Stunde genervt geflüchtet weil sie es so furchtbar und lächerlich fand. Immerhin hat sie dran gedacht, mir unser Parkticket zu geben, das sie eingesteckt hatte. Weil ich Trotteline später am Parkautomat meine EC-Karte in den Schlitz für Geldscheine gesteckt habe, hätte es zwar trotzdem fast ein Desaster gegeben, aber ich habe ja in meinem Notfalltäschchen auch eine Pinzette, hehe ; ).
Das Programm war eine Mischung aus Klavier- mit Violine-Musik (Bach, Beethoven), teilweise mit Improvisationen. Dann Gespräche von Hirschhausen mit der Violinistin, die Fahrradreisen auf den Spuren von Bach anbietet (Bach by Bike https://bachbybike.com/de/willkommen/), sowie einer Journalistin, die dafür plädiert, dass Journalismus weniger Probleme anprangern und mehr Diskussion über Lösungen anstoßen soll. Das nennt man dann konstruktiven Journalismus.
Es folgte noch ein Vortrag von Hirschhausen über seine Stiftung "Gesunde Erde, gesunde Menschen" und da fand ich mich natürlich auch sehr wieder.....ich hätte die ganze Zeit heftig nicken können, wenn man mich dann nicht für bescheuert gehalten hätte. Das Publikum war ansonsten eher 30 Jahre älter als ich und auf Fragen wie "ist hier jemand schwanger?" oder "wer war 1967 noch nicht geboren" gab es nur gähnendes Schweigen als Antwort.
Besonders der Aspekt, dass wissenschaftliche Erkenntnisse eben nicht dazu geeignet sind, das Verhalten von Menschen zu ändert, knüpft an meine eigene Frustration als Wissenschaftlerin an. (" Die Wissenschaft hat festgestellt, dass es nicht funktioniert, den Leuten Wissenschaft zu zeigen".)
Was hingegen funktioniert, ist: Alternativen und Lösungsoptionen aufzuzeigen (konstruktiver Journalismus). Das ist auch genau der Grund, warum ich am Tag des MRT stets auch ein Gespräch mit meinem Onkologen haben möchte: der Radiologe sagt womöglich: Sie haben eine Metastase da und da. Mein Onkologe hingegen sagt: Sie (Wir!) haben da eine Metastase und wir können die so und so behandeln, ich rufe mal gerade den Strahlentherapeuten/Chirurgen an. Wegen Corona und so klappt das so auch nicht immer, manchmal werde ich vertröstet und es heisst "er ruft Sie im Laufe der Woche an", das ist dann doof und dann lasse ich mir auch vom Radiologen das Ergebnis (ohne Strategie) verklickern. Manchmal ist ja auch alles soweit OK.


Mit Umweltproblemen ist das wohl ähnlich. Als es um das Ozonloch ging, wurden durch das Montreal-Protokoll FCKWs einfach komplett verboten. Ohne langes Hin und Her und Wenn und Aber. Ok, es gab auch schon technische Alternativen, das hat es wohl etwas leichter gemacht. Jedenfalls schrumpft das Ozonloch jetzt.
Um heutzutage hingegen die (zudem luftverschmutzende) Verbrennung fossiler Energieträger (Erdöl, Kohle, Gas) deutlich zu reduzieren, muss man wohl auf einen Mix von effizienterer Energienutzung (Hybrid-Motoren, LED-Lampen, gut isolierte Häuser,.....), alternativen Energiequellen (Sonne, Wind, Wasser, Erdwärme, Fernwärme,....) und innovativen Speichern (Wasserstoff?) ausweichen. Und es wäre wohl auch hilfreich, wenn der (Energie und Resourcen)-Konsum eines jeden (und der Industrie) nicht weiter steigen sondern sinken würde. Ab einem gewissen Punkt bringt mehr Energieverbauch gesellschaftlich sowieso keine Vorteile mehr. Mehr macht nicht unbegrenzt reicher oder glücklicher oder gesünder.
Richtig glücklich hat mich dann das Ende gemacht, als Eckhard von Hirschhausen dazu einlud, gemeinsam "What a wonderful world" zu singen : ))) Gut dass die Plätze neben mir leer waren, ich hab alles gegeben ; )




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