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Das Universum ruft

  • tanja0563
  • 22. Aug. 2023
  • 4 Min. Lesezeit

Heute war wieder so ein Tag, wo so viel passiert ist, dass ich mir eigentlich schon mittags Notizen machen müsste, damit ich am Ende des Tages noch weiß, was mich alles bewegt und durchgeschüttelt hat...


Nun ist Karin's Tod schon drei Wochen her. Wir haben uns öfter mal eine ganze Weile nicht gesehen, aber so langsam würde ich sie gern mal wieder lachen hören. Sie fehlt mir. Morgen ist die Beisetzung der Urne im kleinen Kreis, nächste Woche die etwas größerer Trauerfeier. Und heute ist (war?) Karin's 64. Geburstag. Ich habe heute früh Klaus angerufen und spontan die Hunderunde um einen Zwischenstop in seinem Garten mit Croissant und Kaffee erweitert. Es war schön, den ersten Geburstagsmorgen ohne sie gemeinsam an sie zu denken, finde ich. Morgen darf der Chor drei Lieder singen und bei der Trauerfeier darf ich einen Text vortragen- das ehrt mich sehr. Natürlich kann es nur die Geschichte von Beppo Straßenkehrer (aus "Momo" von Michael Ende) sein, die ich dort teile. Schritt - Atemzug - Besenstrich. So geht es wohl auch mit der Trauer- man darf nicht den langen Weg vor sich anschauen, sondern jeden Moment, jeden Tag.


Als Kind wollte ich immer gerne, dass ich an jedem Tag jemanden weiß, der Geburtstag hat. Alle facebook-Bekannten mitgezählt würde ich das jetzt vielleicht schaffen, aber der kindliche Sinn war ja wohl eher, dass man für jeden Tag ein Geburtstagskind kennt, dass einem etwas (mehr) bedeutet. Das ist bei 365 Tagen im Jahr wohl nicht wirklich machbar denke ich. Trotzdem wurmt es mich, von doch vielen Menschen, die mir aktuell einiges bedeuten, den Geburtstag nicht weiß. Da werde ich doch den ein oder anderen nochmal fragen.....


Und was macht man mit den Tagen, an denen Menschen Geburstag haben, die schon gestorben sind? Die fühlen sich an wie Wunden und dann irgendwann wie Narben.....man kann sie nicht mehr so richtig feiern, aber zumindest gedenken.....am besten in Dankbarkeit, oder?


Zur Gitarrenstunde musste ich mich dann etwas beeilen und danach hab ich erstmal eine kleine Pause gemacht. Wobei, letztlich dauerte die Pause 3 Stunden....ich war allein zuhause und hab es einfach genossen. Hab eine Unterkunft in London für Ende November gesucht (und gefunden) und mir neue Birkenstocks über ebay bestellt (eigentlich wollte ich mal ins Outlet hier in Bad Honnef, aber mein Lieblingsmodell "Florida" wird gar nicht mehr produziert- und "schmal" in 42 enspricht ohnehin einer Nadel im Heuhaufen...darum verzeihe ich mir mal wieder das online-shoppen). Dann hab ich eine Runde mit dem Staubsauger durch die Wohnung gedreht und leckere Reste zu Mittag gegessen.


Als Roberto wiederkam, hab ich erstmal Mittagspause gemacht (hihi) und in der Hängematte das Buch "Monotasking" gelesen. Kann ich sehr empfehlen und möchte mit Hanna, der Autorin, gern mal besprechen, welche der Denkanstöße in ihrem Buch a) nach Corona und b) nachdem sie selbst auch eine lebensverkürzende Krebsdiagnose bekommen hat, besonders relevant geworden sind.


Später durfte ich Emilia nach ihrem Langtag in der Schule zum Italienisch fahren. Während sie den Muttersprachlichen Unterricht hatte, hab ich im 50m Becken im Rüngsdorfer Panorama-Schwimmbad meine Bahnen gezogen. Und ich hab mich gewundert: da sind extra 2 Bahnen für Sport- und Schnellschwimmer reserviert. Diese Info steht -allerdings nur auf Deutsch- auf laminierten Zetteln an diesen beiden Bahnen. Auch dass man die Schwimmleinen, also diese Abtrennung, nicht berühren soll. Ich traue mich mittlerweile auf diese Bahnen, insbesondere wenn nur 3-4 andere dort ihre Bahnen ziehen. Dabei warte ich mit dem Einsteigen ins Wasser aber, bis die Bahn sehr frei ist. Meine Rücksichtnahme irritierte den ein oder anderen Schwimmer sogar.


Andere Freibadbesucher hingegen ignorieren die Schilder und planschen vergnügt auf der reservierten Bahn oder hängen giggelnd am Rand rum. Ich gönne denen ja den Spaß, aber das Becken ist soo groß, da sollten 2 reservierte Bahnen zum zügigen Schwimmen doch respektierbar sein? Ich mag auch mit meiner tollen Schwimmbrille nicht kraulen, wenn da unkontrollierbare "Objekte" im Wasser sind. Wieso sagt der Bademeister da nix? Oder sonst irgendwer?

Zumindest ich habe in der halben Stunde dort auf sehr diplomatische Art zweimal zwei Menschen Bescheid gesagt. Bei einem (ukrainischen?) Vater-Sohn Paar habe ich erstmal versucht, eine gemeinsame Sprache zu finden, der Sohn sprach aber deutsch und hatte das Schild wohl auch gesehen. Auf mein wirklich nettes "diese Bahn ist eigentlich für Leute reserviert, die schnell hin und her schwimmen möchten" haben die woanders weiter geplanscht. Die giggelnden Muslima im Ganzkörper-Badeanzug habe ich freundlich gefragt, ob sie Sport- oder Schnell-Schwimmerinen seien. Die eine meinte dann sehr niedlich "joa, manchmal schwimmen wir auch ein bisschen". Die hatten den Hinweis auf die reservierte Bahn wohl wirklich nicht bemerkt und sind nach meinem Hinweis ebenfalls umgezogen. Aber wieso muss ich das sagen und wieso halten alle anderen den Mund??


Beim Singen am Rhein war es dann wieder sehr schön. Letzte Woche hatte sich jemand dazugesellt, der heute wiederkam und Tenor singt. Und heute kam eine Alt-Sängerin dazu, die ebenfalls ernste Absichten hat. Wie schön! Wir sind ja doch ganz schön geschrumpft, da ist frisches Blut Gold wert! Auf den Geburstag der Chorleiterin Magda am vergangen Sonntag haben wir auch noch angestoßen. Mit Sekt und alkoholfreiem Sekt, der sich bei genauerem Hinsehen allerdings als überhaupt nicht alkoholfrei herausstellte- ups, darum war der so lecker?!!





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Letzter Schmunzler: die London-Planung lassen mich natürlich auch öfter an meine Freundin Fern denken. Während meiner Zeit in London am King's College (Januar-April 2006?) hatte ich bei ihr und ihrem Mann zur Untermiete gewohnt, wir wurden Freunde und sehen uns alle paar Jahre mal wieder, zum Beispiel für unsere Hochzeiten Juli und November 2016. Das letzte Treffen ist schon arg lang her, das letzte Telefonat auch, aber immerhin hatten wir schon per WhatsApp ausgemacht, dass wir ein Treffen Ende November anstreben (sie wohnen mittlerweile in der Nähe von Birmingham). Die neue Alt-Sängerin heute erinnerte mich äußerlich sehr an Fern. Und nun rate mal, wer mich anrief, als die Probe vorbei war und ich am Rhein entlang zum Auto ging: genau, Fern!


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