Cerveteri
- tanja0563
- 2. Okt. 2023
- 2 Min. Lesezeit
Heute also der erste Tag "zuhause". 2003 sind Roberto und ich nach Marina di Cerveteri gezogen und ich habe ein Praktikum bei der WHO in Rom gemacht. 2005 sind wir dann über Christine an das Haus auf dem Land (Via dell'Ovile) gekommen. Eine adelige Familie hatte sich hier eine "Azienda Agricola" und ein ländliches Paradies aufgebaut, in dem der geistig "anders befähigte" Sohn, der mittlerweile vermutlich schon auf die 60 zugeht, unbeschwerter leben konnte. Die ehemalige Käserei, der ehemalige Hühnerstall, der ehemalige Schafstall und die ehemalige Treckergarage wurden zu Wohnungen umgebaut und vermietet, um das ganze zu finanzieren.
Wir wohnten zunächst in der ehemaligen Treckergarage und Werkstatt, Christine zog ein paar Monate später mit ihrer Familie in den ehemaligen Schafstall. Als ich 2009 meine Doktorarbeit abgeschlossen hatte (und Emilia geboren war), und ich eine vernünftige Stelle bei der WHO bekam, haben wir den ehemaligen Hühnerstall noch dazu gemietet. Für Besucher und sowieso weil es so ein nettes Häuschen ist.
Als ich 2011 nach Bonn versetzt wurde, blieb Roberto zunächst in dem Häuschen hier wohnen. Er hat sich ja erst 2013 und nach dem Krebstod seiner jüngeren Schwester dazu durchgerungen, es nochmal mit mir zu probieren und zu mir und Emilia nach Deutschland zu kommen. Keine 3 Monate später bekamen wir dann meine Krebsdiagnose- wie gemein. Jedenfalls mieten wir das kleine Häuschen, diesen ehemaligen Hühnerstall, ganzjährig weiter und kommen immer gern her. Es ist irgendwie immer auch ein anknüpfen an alte Zeiten...auch wenn Don Giulio und Signora Agatha schon seit Jahren nicht mehr leben und nun die beiden Töchter das "ländliche Paradies" für ihren Bruder verwalten.

Ich habe das Gelände hier heute nicht verlassen und mich dennoch keine Minute gelangweilt: Hunderunde, ein wichtiges Telefonat, FeWo-Suche für unseren Ausflug nach Ponza morgen. Roberto brachte von seiner Erledigungrunde viele Leckereien mit und Mittags hat er Spaghetti alle Vongole und Miesmuscheln gekocht, njanjam!!

Am Nachmittag haben wir, Christine auch, dem netten Bauern von nebenan bei der Weinernte ("vendemmia") geholfen. Ich mache mich ja sehr gern nützlich und gerade wenn man sowas nur für 2-3 Stunden macht, ist es mal was anderes und ziemlich befriedigend! Man hat dabei in der einen Hand die Schere, in der anderen diesen roten "Trichter" (ohne Loch), in dem man so 4-5kg abgeschnittene Reben auffängt, bevor man sie in große Tonnen einfüllt.
Zwischendrin hab ich mir auch immer mal gerne eine Rebe genehmigt- so süß und saftig-herrlich!

Hier in Cerveteri (Breitengrad: 41.99°, Längengrad: 12.09°) geht die Sonne schon gegen 7 Uhr auf und schon kurz vor 19 Uhr unter, es wird also früher hell und früher dunkel als in Bonn (Breitengrad: 50.73°, Längengrad: 7.09°) wo Sonnenaufgang erst um 7.30 und Sonnenuntergang erst um 19.10 Uhr ist. Ob das an der leicht östlicheren Lage liegt?










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