Aussetzen oder Ausitzen?

Einen so angenehmen Krankenhausaufenthalt hatte ich echt noch nie. Hat alles gut geklappt, kaum Schmerzen- ok, die von mir morgens übermütig ausgewählte Fischplatte zum Abendbrot gestern war wohl etwas zu heftig aber das ist ja eigene Blödheit. Wurde heute morgen entlassen. Der Befund der Gen-Analyse dieses metastasierten Lymphknotens und eventuelle neue Therapie wird dann am 19.10. mit meinem Onkologen besprochen. Durch die Italienreise in der Zwischenzeit wird das Warten darauf mir nicht lang, denke ich.

Und der Tag "Aussetzen" hat mir nicht geschadet, ich fühle mich richtig gut. Hab heute noch Pausen und Schläfchen eingeschoben, und Hundeschule und Chor sausen lassen, aber Apfelkuchen gebacken, Wäsche gewaschen, einen Spaziergang mit Maura zur Apotheke gemacht und den Gang zur Hundewiese. Edo hat sich wohl sehr gefreut, mich wieder zu sehen und das Mittagsschläfchen auf der Liege mit ihm im Arm tat soo gut.

"Aussitzen" schien auch die beste Lösung für ein nicht anders lösbares Problem zu sein, das seit den Sommerferien bestand. Rate mal, wofür dies hier mein Werkzeug war:

Diesen Eiswürfel-Greifer und den Braten-Spießer (bestimmt haben die auch schönere Namen?) habe ich in den letzten Wochen benutzt, um die Post aus dem Briefkasten zu angeln. Irgendwie war nämlich Roberto der einzige, der noch einen Schlüssel für den Briefkasten hat, aber er denkt oft nicht ans Leeren und ist ja auch oft weg. Meinen eigenen Briefkasten-Schlüssel hatte ich mal zusammen mit einem Hausschlüssel abgegeben als wir weg waren und jemand den Hamster gefüttert und die Post reingeholt hat. Und irgendwie war der nun nicht mehr auffindbar. Emilia hatte behauptet, sie hätte ihn "da" hingelegt, aber "da" war er nicht mehr. Ich hatte schon mit dem Gedanken gespielt, einen kompletten neuen Briefkasten zu kaufen, denn die Odyssee einer Schlüssel-Kopie hatte ich schon letztes Jahr mal angefangen und aufgegeben, als wir einen dritten wollten.

Heute beim DIXIT spielen kam das Thema dann irgendwie nochmal hoch, es wurde nochmal die Schlüsselkiste kontrolliert, nochmal jedes Schlüsselbund- bis Emilia plötzlich aufsprang und den versteckten Notfallschlüssel aus dem Versteck im Gartenhaus holte: DA war der Briefkastenschlüssel mit dran!! Naja- jetzt bleibt er die paar Tage noch da und wird dann wieder an den Hamsterversorger und Post-Leerer übergeben, aber danach nehme ich den an mich! :)

So nervig die Fummelei mit den Zangen manchmal auch war, am Ende ist es ja gut aus gegangen. Die Geduld hat sich ausgezahlt sozusagen. Vielleicht ist das öfter so, dass sich eine gute Lösung auch findet, wenn man eine Weile einfach gar nichts macht. Mit diesem Gedanken fahren wir Samstag jedenfalls auch in die Herbstferien : )