Zwischenzeit
- tanja0563
- 18. März
- 2 Min. Lesezeit

Es ist schon fast Standard: um 6.15 hat mein Tochterschatz mir heute früh mein Frühstück ans Bett gebracht: Müsli mit Saft und Kaffee mit Milch. Wir hören dann beide WDR4: ich im Bett, sie im Bad und in ihrem Zimmer, bis sie mit Duftwolke um 7.25 abrauscht.
Heute musste ich aber etwas flinker als sonst in die -heute metallfreien- Klamotten kommen: über die Leggins mit Wollrock einfach die Softshell-Hose, da haben mich die 3 Grad auch nicht mehr beeindruckt. Mütze, Kapuze, Handschuhe und aus Mangel an mir gefallenden Alternativen bin ich mit meinem schönen Fahrrad zum Johanniter-Krankenhaus gefahren. Ich fahre so gemütlich, dass mich das wirklich nicht anstrengt. Punkt 8 war ich im Sekretariat von Prof. Ko.
Der Weg vom Rad-Parkplatz zum Sekretariat und von da in die Onko-Ambulanz hingegen war anstrengend und schmerzhaft. Am ersten Zwischenziel hab ich Softshell-Hose und Daunenjacke ausgezogen und aufgehängt. Bis ich endlich einen Zugang (linker Handrücken) gelegt und Blut abgenommen bekommen und ins Labor gebracht hatte, war es längst nach 8.30. Das war aber wohl nicht so schlimm und zack zack wurde die Computertomografie vom Brustkorb gemacht. Dafür war meine metallfreie Kleidung mal wieder äusserst praktisch.
Die Zeit bis zur Magnetresonanztomografie war zu kurz um irgendwas anderes anzufangen, also hab ich dort im 3. Untergeschoss gewartet und mit mittelmässigem Erfolg versucht, mich in mein Buch zu vertiefen. Für die Untersuchung war außer der metallfreien Kleidung auch prima, dass ich schon den Zugang für das Kontrastmittel hatte. Aber das allerbeste war, dass die Radiologie-Assistentin total nett war. Sie hat nichts besonderes gemacht, sie war einfach nur menschlich/freundlich. Apropos: Filmtip (war schon als Buch genial-danke Ellen!) "Marzahn - Mon amour", eine Mini-Serie in der (Mediathek der) ARD.
Bei der Untersuchung in der Röhre ist es so laut, dass man sogar Kopfhörer aufgesetzt bekommt. Ich bin trotzdem immer wieder eingeschlafen. Es ging somit gefühlt auch schnell vorbei und dass ich mit dem Radiologen (es war sogar der Chef-Radiologe) nicht sprechen wollte, wurde nicht nur akzeptiert sondern verstanden.
Der überraschten Empfangsdame habe ich es erklärt: falls es einen "blöden" Befund geben würde, würde ich gruselige Stunden der Ungewissheit verbringen, bis Prof. Ko mir mit einer neuen Strategie einen Strohhalm der Hoffnung reichen würde.
Wenn ich mir den Befund einen Tag später direkt mit Strohhalm servieren lasse, erspare ich mir die gruselige Zeit der Ungewissheit. Denn die Ungewissheit mit einem blödem Befund ist viel fieser als die "normale" Unwissenheit (gibts einen blöden Befund oder nicht). Die Empfangsdame quittierte meine Erklärung mit "so hab ich das noch nie gesehen- ja, das ist verständlich."
In der Onko-Ambulanz habe ich noch eine Stunde mit dem Warten in der Warteschlange und auf Rezepte verbracht und war erst Mittags zuhause und ziemlich erledigt. Hab mir ein leckeres Tablett angerichtet und richtig schön auf dem Sofa und später im Strandkorb ausgeruht.

Der Kaffee hat mir dann wohl richtig den Kick gegeben: Laden, Hundewiese, Autowaschen und Brötchen kaufen- und zuhause dann sogar noch ein Haufen fieser Papierkram, ich bin stolz auf mich!
Wie passend, dass Emilia dann Lust hatte, in der Küche kreativ zu sein! So gab es sehr leckere Brötchen mit Spinat!

Morgen ist ein neuer Tag- und, egal was bei der Befundbesprechung herauskommt, vermutlich nicht der letzte.
Comments